Nach meinem wissenschaftlichen Psychologiestudium mit anschließender Weiterbildung in einem wissenschaftlich anerkannten Psychotherapieverfahren, war es für mich ein großer Schritt, mir wieder Bereiche in meinem Leben zu erlauben, die (noch?) nicht beweisbar sind. Dazu zählt auch die Annahme, dass wir Menschen nicht nur über einen Körper, einen Geist und eine Psyche verfügen, sondern auch über eine Seele. Jede dieser vier Ebenen unterliegt eigenen Gesetzmäßigkeiten.

Psychotherapie hat die Aufgabe, psychische Störungen zu behandeln. Dadurch werden Symptome und bestenfalls deren Ursachen gelindert oder geheilt. Spirituelles Wachstum bedeutet etwas anderes. Der Psychoanalytiker Carl Gustav Jung (1875-1962) soll gesagt haben: „Niemand ist geheilt, solange er nicht zu seiner religiösen Überzeugung zurückgefunden hat.“ Und diese Überzeugung ist eine ganz persönliche.

Spirituelles Wachstum ist im engeren Sinne kein Psychotherapieziel. Betrachtet man in der Psychotherapie das Lebensgefühl eines hilfesuchenden Menschen auf diesen vier Dimensionen, lässt sich daran spirituelles Wachstum erkennen:

  • Verbundenheit – Abgetrenntheit
  • Sinnhaftigkeit – Sinnlosigkeit
  • Lebendigkeit – Tod
  • Fülle – Mangel

Dr. David R. Hawkins (1927-2012), ein amerikanischer Psychiater und Psychoanalytiker, hat mit seiner Skala der Bewusstseinsstufen spirituelle Stufen gemessen. Die Skala beschreibt die Selbst- und Weltsicht eines Menschen, beginnend von tiefer Scham und Schuld, bis hin zu Bewusstseinszuständen, wie sie von Jesus, Buddha oder anderen spirituellen Lehrern beschrieben wurden. Zur Veranschaulichung habe ich hier meine Version der Skala hinterlegt:


Mein Weltbild unterliegt einem kontinuierlichem Wachstum. Ich verstehe mich als Freigeist und Brückenbauer, der von christlichen, buddhistischen und anderen spirituellen Auffassungen inspiriert wurde. Dabei arbeite ich gerne mit aufgeschlossenen Ärzt:innen, Heilpraktiker:innen, Ostheopath:innen, Heiler:innen, Pädagog:innen und anderen interessierten Menschen zusammen. Durch diese Zusammenarbeit entwickelt sich mein immer ganzheitlicher werdendes Bild vom Menschen: